Elfisch zart, dämonisch hart
Die Mittelalter Kult Band. Des Teufels Lockvoegel entfuehren seit vielen Jahren das Publikum auf eine mystische Reise ins ferne Mittelalter. Eine Band mit vielen Gesichtern, von Minnesang ueber brachiale archaische Trommeln und ethnisch angehauchten Folk Elementen bis hin zu Klaengen aus dem Orient und Balkan geht die musikalische Reise, die all jene Werte in sich birgt, die eine unbarmherzige Wirklichkeit in Frage gestellt hat.
Ob auf Mittelaltermaerkten oder auf grossen Buehnen, immer werden die musikalischen Gegensaetze irdischer Leidensfaehigkeit und seelischer Verzueckung durch ein auf diesem Boden seltenen Element verbunden – dem Humor. Ihre Musik hat den rauen Charme, den nur eine echte, greifbare Musikgruppe bieten kann. Von zart bis hart, von Pagan Folk zu mystischen Marienliedern, ein Auftritt von Des Teufels Lockvoegel ist immer ein unvergessliches Erlebnis
DTL Namenserklaerung: Da sie die Menschen zu Tanz, Froehlichkeit und wohl manch anderer Ausschweifung animierten oder verfuehrten und unglaubliche Geschichten und Abenteuer zu berichten wussten, wurden sie auch genannt: „Des Teufels Lockvoegel.“ Ein fester Bestandteil mittellterlichen Volksglaubens war es auch, dass verteufelte Spielleute oder gar Satan selbst zum Hexentanz aufspielten. So entstand auch die Vorstellung vom personifizierten Tod in Gestalt des betoerenden Spielmanns.Mit ihrer unsteten Lebensweise standen sie als „ueberall Fremde“ im krassen Gegensatz zur gewohnten Ordnung. Aber keine Hochzeit, keine Taufe, nicht einmal ein Fest konnte ohne Spielleute stattfinden, egal, ob weltlich oder kirchlich.
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Laui Weser
Gesang, Flöten, Drehleier
Marcus van Langen
Gesang, Cister, Laute, programming
Peter Pagany
Percussion
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Spielleut und Gaukler sind nicht Leut wie andere Menschen – Denn sie nur einen Schein der Menschheit haben und eher den Todten zu vergleichen sind
(saechsisches Weichbildrecht 1537)
Ob der singende Hexenmeister Marcus van Langen alleine als ewiger Spielmann die Damenwelt betoert und die Maenner zu deftigen Trinkgelagen verfuehrt oder in der Formation des Teufels Lockvoegel mystische Geschichten und Lieder aus laengst vergangenen Zeiten erzaehlt. Ob er als Frontmann der vierkoepfigen Mittelalter – Gothicrock Formation Van Langen seine Stimmbaender und die elektrische Gitarre quaelt oder als Organisator und Leiter des Musikalischen Mammut Projektes Palaestinalied – Projekt fungiert, immer ist es unverkennbar; der Meister spricht und er hat viel zu sagen.
Es war die Suche nach dem deutschen Blues, der Marcus van Langen nach langem musikalisch unbefriedigendem Amerika Aufenthalt von 1991 – 1992 auf die Spuren der mittelalterlichen Minnesaenger fuehrte. Die reinste Form eines Minneliedes, das sogenannte Tagelied ist von Metrik, Form und Inhalt dem Blues sehr aehnlich. Wir haben also den Blues auch in der eigenen Kultur. So treibt Marcus van Langen von 1993 an zunaechst sein Unwesen als Folk und Minnesaenger und Strassenmusikant im mittelalterlichem Gewand, bevor er den Schritt vom Minnesaenger zum Spielmann des Mittelalters vollzieht. Die Eigenkomposition „Des Teufels Lockvogel“ in mittelalterlicher Art komponiert wird schliesslich Namensgeber fuer die 1998 gegruendete Mittelalter Combo -„Des Teufels Lockvoegel“ (man nennt sie auch „Des Teufels Paradisvoegel“), die parallel zur bereits seit 1994 bestehenden van Langen Band aus mittelalterlichen Quellen schoepft, allerdings mit rein akustischen Instrumenten. Die Bezeichnung fuer Spielleute als des Teufels Lockvoegel ist aus mittelalterlichen Quellen uebernommen. Das Schimpfwort betitelte alle Fahrenden und Heimatlosen, speziell jedoch die Musikanten, da sie durch ihre Musik die Menschen zum Tanzen, Trinken und froehlich sein animierten. Der Wahlspruch des Mittelalters:
„Iss, trink und sei froehlich, denn Morgen kommt der Tod“ passte genau in das Konzept, das mystische, „dunkle“ Mittelalter und das bewusste Leben in die auch nicht gerade helle Neuzeit zu bringen.
Neben zahllosen Auftritten auf Mittealtermaerkten zieht es die Urbesetzung: Marcus van Langen – Laute, Gesang. Martinus Hachinger – Laute, Floete, Schalmey, Trommel, Gesang und van Langen`s langjaehrigen schwertkampf Kumanen Neidhardt vom Ampertal mit Trommel und Gesang ins Studio, um die 1999 er CD van Langen- des Teufels Lockvoegel aufzunehmen. Gastmusiker ist unter anderem Birgit „Schandmaul“ Muggenthaler, die nach Martinus Hachingers Ausstieg im Jahr 2000 die Band auch live mit Dudelsack und Drehleier unterstuetzt.
Die 2002 erschienene CD „ales umb der holden frouwen minne“ ist eine van Langen / Des Teufels Lockvoegel Koproduktion und mittelalterliche Elemente werden mit harten Gitarren und Elektronik gemischt. Tom Schoen ist bei der Produktion fuer die Elektronik zustaendig und hat auch live bei des Teufels Lockvoegel von 1999 bis 2001 die zweite Trommel gespielt. 2002 uebernimmt die Multiinstrumentalistin Sabine Stelzer – Mandragora – den weiblichen Gesang und spielt ausserdem Floeten, Schalmey, Dudelsack, Drehleier, Maultrommel und Trommel. Neidhardt verlaesst die Band 2004 und wird zunaechst von Hubert vom Isartal abgeloest. Achim Eberle „der sanfte Barbar“ – Dudelsack, Krummhorn, Trommeln, Gesang – kommt im Januar 2005 zur Band, nachdem Hubert vom Isartal fuer mehrere Monate verschollen bleibt. Achim bringt neue musikalische Einfluesse und es ist an der Zeit, eine reine Mittelalter CD zu produzieren. 2005 Erscheint das Album „carmina mystica“ . Marcus van Langen „der singende
Hexenmeister“ spielt zudem Laute, Gitarre, Saz, Cyster und Davul. 1996 wird Sabine Stelzer durch die ausgebildete Schauspielerin und Sängerin Juliane Kammerl „La Fey“ – Gesang, Floeten Schalmey abgeloest und fuer Achim Eberle uebernimmt zunächst Aleks „Schlitzohr“ Vecanski Dudelsack und Trommel, bis er 2007 von dem bekannten Percussionisten und Musikproduzenten Tom Space – hier unter dem Namen Thomas van der Sterrewacht abgelöst wird. In dieser Besetzung, Marcus, Juliane und Tom, erscheint im Sommer 2008 das Kultalbum „schwarze Kunst“ und im Sommer 2010 das Album „Vanitas.“